Viele sehen nur kleine Kästchen. Das eine ist kleiner, das andere größer. Welche Möglichkeiten Akkutracker und BLE Beacons bieten, zeigt Michael Binder, Leitung der Softwareentwicklung der ITBinder GmbH, auf und stellt die Objekt- und Werkzeugortung ins Rampenlicht.
Wie kann die Objekt- und Werkzeug-Ortung durchgeführt werden?
Michael: Je nach Anwendung werden für die Objekt- und Werkzeugortung BLE Beacons oder aktive Akkutracker in Kleinmaschinen, Geräten, Anhängern, Containern uvm. eingesetzt. BLE Beacons werden bei Objekten verwendet, die oft nur vom Eigenfuhrpark transportiert werden, da sie selbst
keine Daten übertragen können und dabei auf eine kompatible Empfangseinheit angewiesen sind.
Möchte man allerdings das Objekt auch orten wenn weit und breit kein Eigenfuhrpark unterwegs ist, sollte man daher auf Akkutracker setzten da sie völlig autonom arbeiten.
Welche Vorteile hat die Ortung von Objekten und Werkzeugen?
Michael: Die Vorteile sind wesentlich und erhöhen die Effizienz eines jeden Unternehmens, denn es handelt sich hierbei nicht nur um eine praktische, sondern auch kostengünstige Lösung, die unkompliziert kabellos montiert werden kann und eine lange Batterielaufzeit aufweist. Dank der wasser-, stoß-, schmutzfesten sowie temperaturbeständigen Akkutracker und BLE Beacons behalten Unternehmen stets den Überblick und profitieren von einer lückenlosen Datenübertragung und -protokollierung. Durch die Bewegungsdaten sind die Einsatzzeiten erkennbar und die Betriebsstunden können auf Knopfdruck erfasst werden.
Wo können BLE Beacons eingesetzt werden?
Michael: Bei Beacons handelt es sich um eine Technologie, die auf dem Übertragungsprinzip Bluetooth Low Energy, kurz BLE, basiert. Dadurch wird eine extrem energiesparende Kommunikation zwischen Sender (einem Beacon) und Empfänger (Telematik-Empfangseinheit) ermöglicht. Somit senden kleine Sender in regelmäßigen Zeitabständen Bluetooth-Signale, die zur Identifizierung und zur Ortsbestimmung notwendig sind. Dadurch ist
der Einsatz vielseitig und reicht von Werkzeugen über Geräte bis hin zu Kleinmaschinen und Container mit Zubehör.
Beacons können nicht nur ihre ID zur Ortsbestimmung übertragen, sondern auch zusätzliche Daten wie:
- Bewegungsdaten zur Erkennung von Einsatzzeit und Betriebsstunden,
- Temperaturdaten zur Überwachung von Kühlungen,
- Daten von Lichtsensoren zur Überwachung der Öffnung von Behältern und
- Daten von Magnetsensoren zur Überwachung des Öffnens bzw. Schließens von Türen übertragen.
Diese Daten lassen auch schon erahnen, in wie vielen unterschiedlichen Bereichen und Branchen BLE Beacons eingesetzt werden können.
Und wann werden Akkutracker eingesetzt?
Michael: Mit einem autarken GPS-Akkutracker kann die Position von Kleinmaschinen, Paketen, Paletten, Ladegut, Fahrzeugen, Hängern bis hin zu Containern, minutengenau und -aktuell erfasst werden. Diese exakte Aufzeichnung ist vergleichbar mit einer fix verbauten Hardware, wird aber auf die Anforderungen der Unternehmen konfiguriert, d.h. es ist eine Meldung pro Minute bis hin zu 24 Stunden auf Wunsch frei definier- und einstellbar. In Kombination mit dem Bewegungssensor kann die Hardware bei Bewegung automatisch auf ein kürzeres Sendeintervall umstellen und bei Stillstand wieder auf ein längeres Intervall zurückfallen. Das schont den Akku und verlängert die Akkulaufzeit. Der Tracker ist wiederaufladbar und in verschiedenen
Größen mit unterschiedlichen Akku Kapazitäten erhältlich.
Und wie werden Auflieger oder Anhänger geortet?
Michael: In MTrack integrieren wir drei Arten der Anhänger- bzw. Aufliegererkennung:
1) das aktive Tracking mittels autonomer Akkutracker,
2) die kabellose, mittels BLE Beacons und
3) die verkabelte Erkennung über 1-wire Chips.
Jede Art der Anhänger-Ortung bzw. -Erkennung bietet Vor- und Nachteile, die für die unterschiedlichen Einsatzzwecke eines jeden Unternehmens beurteilt werden muss.
Was ist der Unterschied zwischen diesen drei Anhänger- und Aufliegererkennungen?
Michael: Beim aktiven Tracking für Anhänger bzw. Aufliegererkennung wird ein wasserdichter Akkutracker am Hänger montiert, der komplett eigenständig die Ortungsdaten übertragen kann. Der wesentliche Vorteil dieser Hängerortung ist, dass der Anhänger oder Auflieger auch dann am Dashboard ersichtlich ist und Daten aufzeichnet, wenn dieser von einer Fremdfirma gezogen wird, die keine MTrack Hardware im Fahrzeug installiert hat. Die einfache und schnelle Installation garantiert eine reibungslose Implementierung.
Die kabellose Erkennung funktioniert mittels BLE Beacons die am Hänger angebracht (geschraubt, genietet oder geklebt) werden. Sobald sich der Beacon in der Nähe eines Fahrzeuges befindet, das mit einer MTrack Telematik Box ausgestattet ist, überträgt die Box zusätzlich die Daten des Beacons und somit ist ersichtlich welcher Hänger vom Fahrzeug gezogen wird.
Die dritte Variante ist die verkabelte Hängererkennung. Für diese Erkennung wird am Hänger ein freier Pin am Stromstecker mit einem 1-wire Chip versehen, der, sobald er angesteckt wird, eine eindeutige ID zur MTrack Telematik Box sendet. Diese Lösung ist die kostengünstigste Variante in der Anschaffung. Der Nachteil dieser Variante ist die oftmals unterschiedliche Belegung der Stromstecker von Auflieger und Zugmaschine und die Wahrscheinlichkeit einen geeigneten freien Pin für alle im Fuhrpark befindlichen Auflieger und Zugmaschinen zu finden.
Zusammengefasst bedeutet das?
Michael: Vergleicht man nun diese drei Varianten, sollte die Entscheidung abhängig vom Einsatzbereich getroffen werden. Sollte der Anhänger auch autark lokalisierbar sein und besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser von unterschiedlichen Fahrzeugen gezogen wird, dann empfehlen wir das aktive Tracking. Für die kabellose Variante ist eine bestehende MTrack Telematik Box im Fahrzeug notwendig, jedoch keine zusätzliche Sim-Karte. Und zu guter Letzt ist die verkabelte Variante die kostengünstigste Lösung, die allerdings bei der Installation etwas mehr Aufwand benötigt.